30 Jahre Wiedervereinigung Wie steht es um die Deutsche Einheit?

Begrüßung von

Prof. Bodo Hombach

19. März 2021

Verehrte Damen und Herren,
liebe Zuhörer
Corona relativiert vieles.
Wir, die selbsternannten Weltmeister des Organisierens erleben klägliches
Wurschteln.
Das ist eine Selbst-Demütigung ohnegleichen.
Nebenbei warnen Ärzte vor der Verschleppung anderer Krankheiten.
Durch Verdrängung wandeln die sich von bedrohlich in gefährlich.

Auch Fehleinschätzungen in der Politik sind prekär.
Auch die erzeugen Risiken und Nebenwirkungen.
Illusionen türmen sich.
Manche verstauben zu Ladenhüter oder „kompostiert“ zu Weiterverwendung.
Manches wird „streuender Entzündungsherd“.

Es tut nicht ständig weh.
Man lernt, damit zu leben.
Physiologen kennen das.
Aus Schmerzvermeidung wird Fehlhaltung.
Aber plötzlich „schießt die Hexe“.
Nichts geht mehr.
Im schärfsten Sinn des Wortes.

Sie ahnen längst :
Ich rede vom deutsch-deutschen Verhältnis.
Seit dem Wunder von 1989 sind mehr als dreißig Jahre dahin.
Vieles ging voran, nicht weniges ging schief.
Die Wirklichkeit ist noch lange nicht gültig beschrieben.
Die hat mir noch keiner besser und eindrucksvoller beschrieben, als unser heutiger großartiger Gast Matthias Platzeck.

Auf beiden Seiten konstruieren wir uns die Realität, dass sie so und nicht anders sei.

• Es wuchs auch zusammen, was nicht zusammengehörte.
• Es gab Bereiche feindlicher Übernahme.
• Es war nicht nur Befreiung, sondern schmerzhafter Abbruch zahlreicher
Biografien.
• Der Westen forderte gewaltige Anpassungs- und Lernleistungen im Crashkurs „Demokratie“ und „Marktwirtschaft“.

Bei den Themen : „Mitwirkung“ „Transparenz“, „sozialer Ausgleich“ hat er eigene Anpassung und Lernbereitschaft fidel schleifen lassen.

Traumatische Verwundungen aus 55 Jahren Diktatur kann man durch Kaufrausch nur hauchdünn und kurzzeitig überdecken.

Anfang der 90er Jahre begann eine Zeit des Hoffens und Enttäuschungen.
Ein Taumelkurs „zwischen Wut und Wunder“.
Uns verbindet : Wir haben nun gemeinsame Probleme.
Wir erleben eine tiefgreifende Umbruchphase.
Fast alle Karten werden neu gemischt.
Spielen wir friedlich „Doppelkopf“ oder pokern wir
um die Frage: Wer bleibt übrig?

Wir müssen reden.
Wir müssen zuhören.
Am besten jemandem, der mit dem Thema lebt.
Der es aus eigener Anschauung und politischer Wirksamkeit kennt.
Am besten also mit Matthias Platzeck.

• Er hat die sogenannte Wende mitgestaltet,
• war Bürgermeister von Potsdam
• und Ministerpräsident von Brandenburg.

Seit 2014 ist er Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums.
Gerade hat er ein wichtiges Buch über das deutsch-russische Verhältnis publiziert.
Ich begrüße ihn sehr herzlich.
Er wird unseren Blick schärfen und uns verstehen lassen.
In 30 Minuten sind wir klüger, als wir es jetzt sind.

Die Moderation hat Michael Hirz übernommen, ehedem Programmchef des Senders phoenix.
Der Sender, der Gebühren rechtfertigt.
Besten Dank und willkommen!
Bitte, übernehmen Sie!