BAPP- Podcast – Die Rolle der Europäischen Union in der Weltpolitik

Begrüßung von

Prof. Bodo Hombach

02. April 2021

Meine Damen und Herren, verehrte Zuhörer!

Die Episode „Trump“ ist vorüber. Vielleicht ist sie nur „Stand by“.
Ein solcher Charakter und ein solches Gefolge geben nicht so leicht auf – auch nicht aus Respekt vor demokratischen Institutionen und Mehrheiten.

Vermutlich ist die Mutation des großen Freundes im Westen eine weltpolitische Zäsur.

Europa kann sich nicht „in Treue fest“ auf die amerikanischen Pfeiler der Atlantikbrücke stützen. Die geo-strategische Sicherheitsarchitektur basiert auf Vertrag und Diplomatie. Wir mussten erleben, wie schnell das Gebäude Risse bekam und statische Probleme.

Unser großartiger Gast erkennt dennoch Gutes. Europa hat den Druck, erwachsener zu werden.

Aus „Schutz und Schirm“ kann echte Partnerschaft entstehen. Die muss die unaufhaltbare tektonische Drift ausgleichen. Seit dem Westfälischen Frieden wissen wir: Diplomatie ist Kunst, um tiefe Gräben zu überwinden. Diplomatie ist kulturelle Errungenschaft und Technik, auch mit denen zu reden, mit denen man eigentlich nicht reden möchte. Das gilt für Europa
in alle Richtungen.


Wir haben einen hochkarätigen, erfahrenen und höchst kompetenten Gast. – Alexander Graf Lambsdorff ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP. Er ist profiliertester Experte für konstruktive Außenpolitik. Seine Analysen und Stellungnahmen haben Gewicht. Sein gerade erschienenes Buch „Wenn Elefanten kämpfen“ stellt die Kernfrage nach der Rolle Euro- pas am neuen Kartentisch der Weltmächte. Es ist kein komfortabler Platz. 30 Jahre nach der Wende läuft sich der Kalte Krieg wieder warm. Das europäische Modell ist akut bedroht, von innen wie von außen. Unser Gast fordert einen energischen Perspektivwechsel. „Wir sind nicht mehr der Nabel der Welt“, heißt es in seinem klugen Buch. Aber es gibt andere Organe als den Nabel.


Der Platz am Kartentisch – ich sage nicht Katzentisch- ist nicht komfortabel, aber nicht unbedingt ein Schleudersitz. Graf Lambsdorff, herzlich willkommen!
Ich begrüße auch Michael Hirz, ehemals Programmchef bei „phoenix“ und bewährter Moderator dieses Treffens.
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