Preisverleihung Kooperation Ruhr – Brost-Stiftung, 19. Oktober 2015

Sehr verehrte Damen und Herren,
Exzellenz, sehr geehrter Herr Bischof Dr. Overbeck,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Tischler,
sehr geehrter Herr Dr. Schlagheck,

wenn im Mittelalter der Feind nahte, flohen die Bewohner der Region hinter die schützenden Mauern der nächstgelegenen Burg. In diesem Moment waren Gegensätze und Streitigkeiten des Alltags außer Kraft gesetzt. Die gemeinsame Gefahr machte das möglich. Sie überwölbte Differenzen. Man nannte das „Burgfrieden“. Zugegeben eine martialische Analogie für das, was wir wollen und tun. Die Zeiten sind rau. Man muss mit Kräften und Mitteln haushalten.

Es gibt viele gute Ideen im Land. Es kommt aber darauf an, sie „zur Welt zu bringen“. Das geht wirksamer in Zusammenarbeit mit anderen. Kooperation hat Hebelwirkung.
Kooperation Ruhr verwirklicht zum zweiten Mal diesen Kerngedanken.

Die Träger:
– die Essener Brost-Stiftung,
– der Regionalverband Ruhr
– das Bistum Essen
verstehen sich als Kuppler. Der von ihnen ausgerufene Wettbewerb überschreitet kommunale Verwaltungsgrenzen. Einen Sommer lang wurden fantastische Projekte gesichtet und bewertet. Jetzt liegt das Ergebnis vor.

Vielleicht wird das Ruhrgebiet irgendwann wieder, was es war: Synonym
• für pragmatische Zusammenarbeit und kurze Wege,
• für Konzentration der Kräfte und weiträumiges Denken.
Wir sind überrascht von der Vielzahl und Qualität der Ideen dazu. Das Thema hat angesprochen. Demographischer Wandel und Alterung der Gesellschaft brennen auf den Nägeln. Sie sind aber nur dann ein bedrohliches Problem, wenn man sie ignoriert.
Nimmt man sie als Herausforderung und Chance, wirken sie als Fortschrittsmotor. Der löst eine Menge kreativer Ideen und Konzepte aus.

Kooperation Ruhr war zunächst Appell. – Jetzt hat es Substanz.

Wir erleben den Keim einer zukunftsstarken Perspektive: Mehr Miteinander im Revier! Längst gibt es auch überzeugende Beispiele. Private und Institutionelle. Sie verdienen Respekt. Kooperation und Wettbewerb gelten als Gegensatz. Wir wollen zeigen, dass sie das nicht sind.

Man kann sinnvolle Ziele aus verschiedenen Richtungen ansteuern und erreichen.
Wir wollen herzlich gern die Federn an verschiedene Hüte stecken.

Bevor die Preisträger und ihre Projekte vorgestellt werden, habe ich zu danken:
• Allen Teilnehmern von ganzem Herzen und im Namen aller Anwesenden.
• Dank auch an die Jury. Die hat mit Sorgfalt und Leidenschaft gearbeitet.
Wir können nur einige Projekte hervorheben. Aber alle sind ihr eigener Lohn. Sie werden vom Leben honoriert. – So gibt es nur Gewinner!
Ein Angler sagte mir einmal: „Das Beste ist es, einen Fisch zu fangen. Das Zweitbeste ist es, keinen zu fangen.“

Es gibt keine Verlierer. Demnächst sind die Bewohner des Ruhrgebietes auch Gewinner.

Alle Projekte zielen darauf, das Leben in unserer Region zu erleichtern und zu bereichern. Nichts ist überzeugender als das erfolgreiche Beispiel. Wir im Revier haben oft größere Probleme als andere, aber wir haben sie immer aus eigener Kraft bewältigt.

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