Rede: Grußwort zum Welt-Frühchentag – Univeritätsklinikum Essen, 17. November 2014

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Sehr geehrte Frau Prof. Felderhoff-Müser,
sehr geehrter Herr Dr. Melchior,
meine Damen und Herren,

Man treibt sich ja auf vielen Veranstaltungen herum. Hier fühle ich mich daheim. Der Grund: Ich gehöre dazu.

Man sieht es sicher noch: Ich bin ein „Frühchen“. Ich hatte es verdammt eilig. – Meine Mutter hat es mir berichtet.

Ich wurde so früh geboren, dass ich kaum eine Chance hatte. Die Medizin war nicht so weit wie heute. Es gab nur wenige Brutkästen.

Das Haus war katholisch, meine Familie evangelisch. Man fackelte nicht lange. Ich sollte wenigstens ein Ticket für den „richtigen“ Himmel haben. Eilige katholische Nottaufe (ohne Anwesenheit der Mutter oder Familie) war fällig.

Wer weiß, wozu es gut ist. Religiös gesehen habe ich eine „doppelte Staatsbürgerschaft“.

Damals wirkte das sofort. Es war ein Brutkasten frei. Ich bekam meine Chance.

Jedes zehnte Kind kommt in Deutschland zu früh zur Welt. Das sind jährlich 60.000. Eltern machen sich große Sorgen. Es gibt eine Reihe von Belastungen.

In der Universitätsklinik Essen steht ein großartiges Team, das die Eltern unterstützt. Es stellt eine nachhaltige Betreuung der Frühchen sicher.

Zum 6. Mal gibt es den Welt-Frühchentag.

Unserem heutigen Gastgeber IKEA wollen wir danken und all denen, die helfen, die Risiken einer zu frühen Geburt abzufedern und auszugleichen.

Erich Kästner reimte:
Wird’s besser? Wird’s schlimmer?
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer lebensgefährlich!

Heute stehen wir hier und freuen uns des Lebens. Wir tun es gemeinsam! Aber nicht so überstürzt wie damals am Anfang.

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