Bodo Hombach zum Projekt „ChinaArt.Ruhr“ – Brost-Stiftung, 30. April 2014
Sieben Museen des Ruhrgebiets haben sich zu einer großen Ausstellung verbündet. Die Brost-Stiftung stellte dazu Mittel bereit. Eine solche Initiative der Kooperation und der Zusammenarbeit in der Ruhrregion legitimiert sich selbst. Sinnvolle Kooperation stärkt die Region. Daran herrscht noch Mangel. Diese Initiative wird ein Vorbild sein. Verstehen setzt Begegnung und Austausch voraus. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Ruhrregion und China sind bereits intensiv und werden gepflegt. Auch sie sind im Interesse des Ruhrgebietes, das als die wohl exponierteste Region des tiefen Strukturwandels vielfältige Erfahrungen damit hat.
Sie hat jedoch darüber hinaus weitere gute Gründe:
- Kultur ist Ausdruck der seelischen Befindlichkeit eines Volkes. Kulturelle Begegnung schafft Nähe und Verständnis, lange bevor die hohe Politik ihre Berührungsängste überwindet.
- Kultur besteht auf einem Unterschied zwischen Volk und politischem System. Genau dies bestreiten autokratische Machthaber und macht sie so nervös.
- Kultur ist in ihren Tiefenschichten eine globale Sprache des guten Willens. Neben Wissenschaft und friedlichem Handel verringert sie die Gefahren internationaler Sprachlosigkeit.
Die Brost-Stiftung fördert die Provinz des Ruhrreviers auch dadurch, dass sie jedem Provinzialismus entgegentritt. Sie richtet ihren Blick auf die Ressourcen der eigenen Region, aber nicht als Scheuklappe gegen die Weltkultur. – ChinaArt.Ruhr ist eine gute Gelegenheit, das zu überprüfen und davon zu profitieren.