Grußwort: Neuenthüllung von RICHARD SERRAS TERMINAL – Brost-Stiftung, 10. Oktober 2013
Ein Kunstwerk in so totaler Öffentlichkeit greift ein.
Es greift sogar an. Es wird aber auch angreifbar.
Es entzieht sich dem gepflegten Schutz eines Museums, eines Innenhofes oder großen Foyers.
Es setzt sich Wind und Wetter aus, seiner materiellen Vergänglichkeit. Auch mutwillige Zerstörer haben eine Chance.
Das Projekt Public Art Ruhr sucht überall im Revier nach angegriffenen Schätzen öffentlicher Kunst.
Das „Kunst-Ding“, so schrieb Rilke einmal, kann nichts ändern und nichts verbessern, sowie es einmal da ist, steht es den Menschen nicht anders als die Natur gegenüber, in sich erfüllt, mit sich beschäftigt, wie eine Fontäne teilnahmslos.
Wir sind um ein Jahrhundert jünger. Das Projekt ist nicht einfach Denkmalpflege. Das öffentliche Kunstwerk ist auf seine Weise sehr aktiv. Es erfüllt unseren alltäglichen Lebensraum. An ihm bricht sich der Strom der Ereignisse. Es schäumt auf und belüftet. Es ist nicht teilnahmslose Fontäne, sondern sehr aktive Teil-Habe. Wer ein Kunstwerk sich selbst überlässt, dem Unkraut und dem Rost, der gibt sich selber auf.
Deshalb ist die Brost Stiftung beim Projekt Public Art Ruhr gerne dabei und dankt allen, die ihr helfen.