Zum Start des Projekts „Joblinge Ruhr“ – Rede, 25. Februar 2013

Lieber Schirmherr Minister Duin,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Jelinek,
sehr geehrte Frau Garanin,
liebe Mitarbeiter und Aktionäre der gAG Ruhr,
meine sehr geehrten Damen und Herren!

„Joblinge“: Das Wort klingt wie der Name einer neuen Spezies. Die wurde nicht auf dem Mars entdeckt. Es klingt wie „Setzling“ oder „Neuling“ oder wie „Stichling“. Es macht neugierig. Man wüsste gern mehr darüber.

Es geht um etwas sehr Wichtiges: Um junge Leute, die einen Job suchen. Es geht auch um Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten. Nur wenn beides zusammenkommt, entsteht etwas gemeinsam Neues und Gutes. Es bereichert beide Seiten.

Das sei doch sicher einfach zu lösen, denken einige. Aber das Selbstverständliche ist nicht selbstverständlich.

Gabor Steingart schrieb vor kurzem ein Buch mit dem Titel „Das Ende der Normalität“. Darin untersucht er, wie tief alte Gewissheiten verstört sind. Auch auf dem Weg zum Ausbildungsplatz gibt es Hindernisse, Ängste, Blockaden. Man muss Anlauf nehmen und springen. Aber man kann einen Graben nicht mit zwei Schritten überspringen.

Die gute Nachricht: Es gibt Helfer. Die haben Erfahrungen und sind Anbahner. Sie kennen Methoden, um Durststrecken zu überwinden und Umwege zu vermeiden. Sie haben ein Konzept und keine Angst vor dicken Brettern. Ob es die große „Schwarm-Intelligenz“ überhaupt gibt, ist nicht sicher. Die Nützlichkeit von Netzwerken mit Erfahrung und Spannkraft ist erwiesen.

Vom Projekt „Joblinge“ wird viel erwartet.

Das erste Produkt, das es herstellen muss, ist Vertrauen: Vertrauen in die neue Welt der geregelten Abläufe. Vertrauen in sich selbst. Und Vertrauen in die Zukunft.

„Joblinge“ sucht keinen Superstar. Wir suchen junge Leute, die sich frei- und warmlaufen wollen. Sie wollen nicht mit glasigem Blick am Computer oder Handy nuckeln. Sie wollen entdecken, was in ihnen steckt. Sie wollen Verantwortung übernehmen für sich und andere. Sie wollen ganz einfach erwachsen werden. Wer ihnen dabei hilft, braucht auch keine übergroße Nächstenliebe.

Es genügt gesunder Egoismus.

Die Investition ist gut angelegt. Man muss nicht glauben. Man kann wissen: Bei einer Vermittlungsquote von 60 % und einer Nachhaltigkeitsquote von 80 % an bisher sieben Standorten im Bundesgebiet ist die Sinnfrage beantwortet. Es ist gut und richtig, dass nun auch das Ruhrgebiet dabei ist.

Die Säulen des Konzeptes überzeugen: Praxisnähe, 1:1-Betreuung durch Mentoren, lokale Verankerung, professionelle Steuerung.

Ich danke allen, die dieses Projekt entwickelt haben und es bewegen. Ich wünsche, dass es breit mitgetragen wird. Sicher denkt bald niemand an eine unbekannte Spezies, wenn er von „Joblingen“ hört. Ich danke Ihnen.

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